„Der NABU Kisdorfer-Wohld spricht sich in einer Pressemitteilung, die am 10.02.2021 in der Umschau veröffentlicht wurde, gegen die Einrichtung einer Motocrossanlage auf dem Gelände in Moorkaten aus, um die dortige Landschaft als Rückzugsgebiet für Flora und Fauna zu erhalten. Unter anderem wird in der Mitteilung erklärt, dass der aufgezeigte Ausgleich (nur) von Wald nicht ausreichend sei. Kritisiert wird auch, dass von einem B-Plan-Verfahren abgesehen wird und die Öffentlichkeit damit von dem weiteren Entscheidungsprozess weitestgehend ausgeschlossen wird.
Hierzu nehme ich wie folgt Stellung:
Die Stadtvertretung hat am
24.11.2020 mit großer Mehrheit beschlossen, den am 28.11.2017 gefassten
Beschluss zur 17. Änderung des Flächennutzungsplanes mit der Ausweisung eines Sondergebietes
und der Zweckbestimmung „Motorsportgelände“ (Motorcross-und Endurostrecke und
einer Fahrrad-Cross-Strecke) sowie die Anpassung der 1. Fortschreibung des
Landschaftsplanes fortzuführen und die im Rahmen der frühzeitigen
Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung zum Vorentwurf eingegangenen
Stellungnahmen zeitnah abzuwägen.
Mit dem Verzicht auf ein
zeitgleiches B-Plan-Verfahren erhoffen sich Politik und Verwaltung eine Beschleunigung
des Verfahrens, das sich trotzdem noch über viele Monate hinziehen wird.
Ein B-Planverfahren ist rechtlich
nicht notwendig. Viele Bestandteile eines B-Planverfahrens wurden bereits
abgearbeitet. Es wurden diverse Gutachten wie z.B. zum Artenschutz und zur
Lärmentwicklung beauftragt und geprüft, es gab eine Vor-Ort-Hörprobe, zwei sehr
gut besuchte Bauausschusssitzung, in denen intensiv über das Verfahren und das
mögliche Trainingsgelände öffentlich informiert wurde.
Im nächsten Verfahrensschritt
erfolgt – wiederum öffentlich - die Abwägung der über 700 eingegangenen
Stellungnahmen aus der Bürgerschaft sowie der Träger Öffentlicher Belange.
Diese wird zur Zeit von der Verwaltung vorbereitet. Ziel ist dann im Anschluss
der Entwurfsbeschluss des zu ändernden Flächennutzungsplanes. Auch dieser
erfolgt in öffentlicher Sitzung im Bau- und Umweltausschuss. Anschließend wird
die Öffentlichkeit ein weiteres Mal beteiligt und um Stellungnahmen gebeten. Die
vorliegenden Gutachten sind weiterhin Bestandteil des Verfahrens. Es liegt noch
ein weiter Weg bis zur rechtsgültigen Änderung des Flächennutzungsplans vor uns.
Erst nach Abschluss des F-Planänderungsverfahrens
kann das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) über
einen Antrag des MSC auf eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz
(BImSchG) entscheiden.
Das gesamte betroffene Gebiet in
Moorkaten ist ca. 10 ha groß. Davon sind ca. 6 ha Wald, wobei durch bereits
vorhandene Schneisen im Wald nur etwas 4,5 ha wirklich bewaldet sind. Die jetzt
im F-Plan dargestellten Flächen (Fläche für Landwirtschaft und Waldflächen) würden
durch Änderung des F-Planes zum Sondergebiet. Hierfür wären 7,5 ha Ausgleichsfläche
zu schaffen. Davon lediglich 2 ha Wald.
Dementsprechend wird hier auch für die nicht bewaldete Fläche ein Ausgleich
stattfinden. Dies wird in diesem geordneten Verfahren aufgenommen, bewertet und
bilanziert, wie auch bei allen anderen Verfahren üblich.
Die Artenschutzgutachten haben ergeben, dass es keine streng geschützten Arten in dem betroffenen Gebiet gibt.“, so Bürgermeister Hanno Krause.